Oktober 2014

Liebe Leserinnen und Leser,

tatsächlich - ein goldener Oktober! Wer hätte das nach diesem August gedacht? Aber wir vertrauen ja auch bei unserem Spätsommerfest seit vielen Jahren darauf, dass es gut wird. Und so war es auch in diesem Jahr wieder: Der Blick nach oben blieb zwar spannend. Sonne und Wolken wechselten sich immer wieder ab, aber es blieb den ganzen Nachmittag trocken, bis kurz vor Ende sich der „Wettergott“ dann doch wieder zu Wort meldete und alle Anwesenden unmissverständlich darauf hinwies, dass es Zeit sei aufzuräumen und aufzubrechen. Es fing wieder an zu regnen. Auch diesmal war ein buntes Programm auf und neben der Bühne geboten. Für das leibliche Wohl war mit einem abwechslungsreichen Angebot an Speisen und Getränken gesorgt. Besonders interessant war der Rückblick auf die Projekttage des vergangenen Schuljahres. Kurz vor Beginn der Sommerferien hatten alle Schüler des Georgii-Gymnasiums drei Tage lang die Möglichkeit, sich in einem Projekt ihrer Wahl mit dem Thema „Zukunft“ auseinander zu setzen. Einige der Ergebnisse dieser Arbeit wurden nun im Rahmen des Schulfestes ausgestellt und präsentiert. Eine der Projektgruppen hatte sich auch damit beschäftigt, wie Schule in mittlerer und ferner Zukunft aussehen könnte. Dabei beeindruckt, dass die am Projekt beteiligten Schülerinnen und Schüler einen guten Blick haben für das, was die Qualität eines gymnasialen Bildungsganges ausmacht. Von vielen Chancen und hohen Standards ist da ebenso die Rede wie von Leistungsbereitschaft, von umfangreichem Wissen, von Allgemeinbildung und von Zufriedenheit, die sich durch Anstrengung und Erfolg einstellt.

Zum Ende des vergangenen Schuljahres konnten etwas mehr als 25% unserer Schülerinnen und Schüler mit einem Preis bzw. einem Lob für besondere Leistungen während des Schuljahres ausgezeichnet werden. Sie haben sich, wie andere Schülerinnen und Schüler auch, die ihre Ergebnisse verbessern konnten, angestrengt und auf diese Weise im Vertrauen auf ihre eigene Kraft und mit Ausdauer und Engagement Anerkennung erworben: dies ist Anlass zur Freude und zugleich Anreiz zu Neuem, dies kann auch ein Vorbild sein. Und es macht auch klar, dass die eigene Motivation und Leistungsbereitschaft ganz wesentliche Voraussetzungen für schulisches Weiterkommen, für Erkenntnisgewinn und Horizonterweiterung sind. Das ist in der Regel auch mit Erfahrungen des Scheiterns, mit Grenzerfahrungen und mit wiederholten Neuorientierungen verbunden. Manche Verheißung in der aktuellen Bildungsdiskussion geht zu eilig eben darüber hinweg, dass in der Schule als einem Teil des Lebens natürlich nicht nur Freude und Spaß, Spiel und Fröhlichkeit erlebt werden, sondern dass der Weg zum Ziel bisweilen auch durch steiniges Gelände und über Umwege führt. Wer diese Erfahrung Kindern und Jugendlichen vorenthält, täuscht sich und andere. Zum Lernen gehört ganz wesentlich auch, dass sie solche Erfahrungen machen dürfen, dass sie Fehler machen können und dabei Strategien finden, damit umzugehen. Und auch diese Lerninhalte lernt man am besten in einer frühen Phase des Lebens. „Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.“ Der römische Philosoph Seneca meint damit, dass es auf die innere Haltung ankommt, mit der wir auf die Dinge zugehen: wer sich zur eigenen Anstrengung nur schwer aufraffen kann, macht gerne die Umstände für die eigene Lustlosigkeit verantwortlich. Wer jedoch mit positiver Grundhaltung und Mut an die Herausforderungen herangeht, hat meist schon die „halbe Miete“. Ein Schüler, der sich im letzten Schuljahr eben zeitweilig schwer getan hatte, sagte mir, nachdem er sich eine Weile intensiver mit den Lerninhalten befasst hatte: „Das ist ja richtig interessant und macht Spaß. Und auf die 2,5 in der letzten Arbeit bin ich richtig stolz.“ Besser kann man es kaum illustrieren.

Inzwischen sind die 8er schon wieder aus dem Schullandheim zurück, der erste Ausflugstag hat bei ordentlichem Wetter stattfinden können und wir haben gemeinsam bei der Verabschiedung von Herrn Stelljes die Premiere einer Assembly, einer Versammlung aller Schüler und Lehrer unter Moderation der SMV gefeiert.

Der Beginn eines neuen Schuljahres ist verbunden mit Abschied und Begrüßung.

In den Ruhestand verabschiedet haben wir nach 38 Jahren seines Wirkens am Georgii-Gymnasium Herrn M. Schneider, der ausgesprochen gerne Lehrer war und seine Begeisterung über die Präzision, die Modellierungen, die Wunder, die Schönheit der Mathematik und der Physik ebenso bezaubert wie überzeugend ausgestrahlt hat, wie er die Interessen seiner Schülerinnen und Schüler engagiert, geduldig und mit Nachdruck und Unabhängigkeit vertreten hat. Immer hat er versucht, auch Schülerinnen und Schülern einen Zugang zu Mathematik oder Physik zu eröffnen, die „abgehängt“ oder mutlos zu sein schienen. Die Modeparole der Gegenwart vom „Fördern und Fordern“ war ihm dabei selbstverständliche Maxime seiner Arbeit. Herr Schneider hat die bildungs- und schulpolitischen Entwicklungen während der letzten vier Jahrzehnte aufmerksam und kritisch begleitet und dabei stets einen unabhängigen Standpunkt mit pragmatischem Augenmaß gewahrt. Für sein Wirken dankt ihm die Schulgemeinschaft – auch im Namen vieler Schülergenerationen – und wünscht ihm für den Wechsel in die neue Lebensphase und für die Entfaltung seiner reichen Interessenvielfalt alles Gute.

Frau I. Fehrlen tritt nach fast 30 Jahren aktiver Tätigkeit in unserer Mensa in die zweite Reihe des Vorstands unseres Mensavereins. Zum Schuljahr 1992/93 übernahm sie die Leitung der Mensa und den Vorsitz des Vereins. Seither steuert sie das seit 1979 bestehende und bewährte Konzept, das v.a. in den letzten Jahren im Rahmen der Umstellung auf Ganztagesbetrieb mit maßgeblichen Innovationen verbunden war. Frau Fehrlen bewältigte diese Aufgabe mit Leidenschaft, mit Engagement und Herz neben ihrer vollen Berufstätigkeit. Es ist dabei gewiss mehr als ein Zufall, dass die Einweihung der Mensa im Jahr 1985 und die Einweihung der neuen Mensa jetzt gewissermaßen die Eckpfeiler ihres Engagements darstellen. Und es ist nicht übertrieben, dabei von einer Ära Fehrlen zu sprechen. Für ihr herausragendes Engagement erhielt sie im Jahre 2012 die Bürgermedaille der Stadt Esslingen. Ihr gebührt zu einem Zeitpunkt, da sie das Ruder an ihre Nachfolgerinnen Frau M. Berny und Frau M. Bäsler übergibt, ein besonderer Dank, weil sie bewiesen hat und täglich aufs Neue beweist, dass eine komplexe Organisation wie eine Schulmensa mit dem nötigen Wollen und mit Herzblut, mit der Bereitschaft zum Engagement, mit einem ordentlichen Maß an Resolutheit und Durchsetzungswillen, mit planerischem Verstand, mit improvisatorischer Phantasie, schließlich mit einem hohen Maß an Zuwendung zur Schule funktionieren kann – und das alles neben einem vollen beruflichen und familiären Engagement. „In diesen 30 Jahren haben wir viele Freuden miteinander geteilt, wir haben manches Ungemach miteinander getragen. Die Freude hat uns beglückt, das Ungemach hat unsere Herzen fester aneinander gebunden. Ich danke Ihnen für diese wandellose Treue in diesen 30 Jahren. Ich danke für alles Gute und Herzliche, das Sie uns zugewendet haben. Die Verbindung mit Ihnen ist ein Teil unsres Lebens geworden. Ich will Sie stets in Ehren halten“ – schreibt Adalbert Stifter im November 1866 an seine Frau Amalie. Stifter wird übrigens als ein leidenschaftlicher Esser und Trinker geschildert. Und das hat uns die Idee für ein Abschiedsgeschenk gegeben: ein Gutschein für einen genussvollen Abend bei ihrem Kollegen Vincent Klink auf der Wielandshöhe. Dem neuen Leitungsteam mit Frau Berny und Frau Bäsler gilt zum einen ein besonderer Dank dafür, dass sie sich der Aufgabe stellen, und zum anderen ein herzlicher Glückwunsch.

Als wir im vergangenen Jahr bei der Stadt wissen wollten, wie lange genau Herr H. Stelljes eigentlich schon in Esslingen und insbesondere am GG ist, da sagte die zuständige Sachbearbeiterin am Telefon spontan: „Schon immer!“ - Und so fühlt es sich auch tatsächlich an. Herr Stelljes ist seit 1997 Hausverwalter auf unserem Geländes, und er umsorgt es nicht nur auf eine ganz eigene Art und Weise; er bewohnt es auch seit 17 Jahren – und das unterscheidet ihn – neben seiner typischen roten Arbeitskleidung – von uns allen. Mit seiner Wohnung im Schulhaus war er stets vor Ort und gab dem Gebäude und seinen Bewohnern ein gutes Gefühl von Sicherheit und Aufgehobensein. Ohne einen wie ihn ginge gar nichts. Es vergeht kaum eine Stunde am Tag, in der es nicht heißt: Herr Stelljes, könnten Sie bitte? … Schon immer! Wenn Herr Stelljes als Hausmeister im Haus wohnte und das Gebäude belebte, dann entwickelte sich dadurch über die vielen Jahre tatsächlich eine Lebensgemeinschaft. Herr Stelljes ist immer schon da gewesen, wenn wir kamen, Herr Stelljes ist immer für uns da gewesen – immer wieder auch bis kurz vor Mitternacht – mit Geduld, mit Zupacken, mit Bescheidenheit. Herr Stelljes hat damit ganz wesentlich auch den guten Geist im Haus mitgeprägt und ist uns ein Vorbild: Von ihm kann man lernen, mit wie wenig man auskommen kann in einem guten Leben. Für das alles und für noch viel mehr, für 17 Jahre Freundschaft und Gemeinschaft haben wir Herrn Stelljes in einer Assembly aller Schülerinnen und Schüler an seinem letzten Arbeitstag geehrt und ihm gedankt. Wir wünschen ihm alles Gute, wohin die Wege ihn auch führen.

Neu im Lehrerteam begrüßen wir Frau C. F., die mit den Fächern Mathematik und Geographie zum neuen Schuljahr ihre Lehrtätigkeit am Georgii-Gymnasium aufgenommen hat.
Mit eigenen Lehraufträgen gehen Frau S. Hagel, Frau C. Leuker (beide mit Englisch und Geographie), Herr S. Baumbusch (Bildende Kunst, Gemeinschaftskunde) und Herr T. Alius (ev. Religion) ins Schuljahr 2014/15.

Aus der Elternzeit sind Frau G. Märkl (Englisch, Gemeinschaftskunde, Wirtschaft) und Frau S. Poindl (Biologie, Chemie) wieder zurückgekommen.

Als einen Teil ihres Studiums absolvieren bis Dezember 2014  Herr M. U. (L, G, Gr), Frau C. B. (D, Spanisch, F), Frau S. P. (E, Ethik, G) und Frau M. K. (Bio, Sp, Mu) ihr Schulpraktikum bei uns.

Besonders begrüßt haben wir zunächst alle neuen Schülerinnen und Schüler des Georgii-Gymnasiums und dann in einem feierlichen Rahmen 88 neue 5. Klässler am zweiten Schultag; das groß besetzte Unterstufenorchester bot den musikalisch festlichen Rahmen und weckte damit sicherlich bei vielen der neuen Fünftklässler den Wunsch, in diesem Ensemble oder im Chor bald selbst mitmachen zu dürfen. Die Klassenlehrer der neuen fünften Klassen empfingen anschließend ihre Schüler, um in den Klassenzimmern die ersten gemeinsamen Stunden zu verbringen. Für die Eltern war diese Zeit eine gute Gelegenheit, sich bei einer Tasse Kaffee kennenzulernen und ihre Kinder selbstständig ihren Weg gehen zu lassen. Die Eltern der 6. Klässler hatten für den gastlichen Rahmen gesorgt. Dafür gilt ihnen ein herzliches Dankeschön.

Die Begrüßung der Abiturientinnen und Abiturienten dieses Schuljahres haben wir in diesem Jahr erstmals verbunden mit einem berufsorientierenden Auftakt: Herr J. Gasser stellte das MINToring-Programm des Beruflichen Bildungswerks (BBQ GmbH) vor. Es ist unbedingt anzuraten, die vielen vorhandenen Unterstützungs- und Beratungsangebote rechtzeitig zu nutzen. Nachdem wir zuletzt im Rahmen eines Programms des Wissenschaftsministeriums Studienbotschafter im Haus hatten, sind die Schülerinnen und Schüler der Kursstufen am Mittwoch, dem 19. November 2014, zum Studieninformationstag von den Hochschulen eingeladen und dafür vom Schulbesuch freigestellt. Es fehlt wirklich nicht an Angeboten, man muss sie nur in Anspruch nehmen.

Wie groß war und ist die Freude, mit der wir alle nach den Sommerferien die neue Mensa bestaunt und in Betrieb genommen haben! Die ersten Überlegungen und Anträge für den notwendig gewordenen Umbau reichen bis ins Jahr 2009 zurück. Viele Besprechungen und Planungssitzungen haben seither stattgefunden. Die Mensa war nach fast 30 Jahren in die Jahre gekommen und in fast allen Bereichen erneuerungsbedürftig. Jetzt haben wir helle, freundliche und einladende Räumlichkeiten mit einer modernen und mit Blick auf die Arbeitsabläufe funktional eingerichteten  Küche, mit einer guten akustischen Situation im Speisesaal und einem gelungenen differenzierten Beleuchtungs- und Farbkonzept. Die Arbeitsabläufe müssen jetzt im z.T. ungewohnten Ambiente neu eingetaktet werden, erste Erfahrungen dabei sind gemacht. Im Betrieb stellt sich heraus, dass es hier und dort noch Optimierungsbedarf gibt: diese Dinge gilt es, zusammenzustellen und nach und nach mit dem städtischen Gebäudemanagement (SGE) abzuarbeiten. Die finanziellen Mittel für eine neue Möblierung standen in diesem Jahr nicht mehr zur Verfügung. Aber das wird kommen. Alles in Allem ist diese neue Mensa ein Anlass zur Freude und zur Dankbarkeit. Der Dank geht neben den ausführenden Handwerksbetrieben an Frau A. Wilk, ohne deren energisches Antreiben das Projekt wohl nicht rechtzeitig fertiggestellt worden wäre. Ein Dank für die Moderation des Prozesses geht an Herrn O. Wannek und für die Unterstützung an Herrn G. Nagel vom Gebäudemanagement der Stadt Esslingen.

Gleichzeitig wurde das Lehrerzimmer, das in seinem vorgefundenen Zustand (Raumeinteilung, Möblierung, Akustik, Beleuchtung, Technik) aus den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts stammte, zu einem zweckmäßigen Arbeits- und Kommunikationsraum umgebaut. Die neuen Räumlichkeiten mit veränderten Abläufen und Aufteilungen werden die Effektivität schulischer Arbeit insgesamt befördern. Herrn R. Lotter, der das Planungsteam dabei in zahllosen Gesprächen mit einem hohen Maß an Geduld beraten hat, Frau S. Fleckenstein (freie Architektin) und Herrn R. Prömel (SGE) danken wir für die Realisierung dieses Langzeitprojekts.
Weniger offensichtlich, aber nicht weniger wichtig sind andere wesentliche Neuerungen im Haus, die in den Sommerferien über die Bühne gegangen sind: so wurde die Heizanlage des gesamten Gebäudes vollständig erneuert. Die neue Heizung mit ihrer modernsten Regelungstechnik und ihrem Einsparcontracting ist sowohl im Energieverbrauch als auch im Schadstoffausstoß  strengsten ökologischen Standards verpflichtet.
Inzwischen haben wir im ganzen Haus einen standardisierten Rettungswegeplan, die gesamte Signalanlage wird derzeit erneuert und wird wohl ab Mitte November zur Verfügung stehen. Wir konnten ein weiteres Whiteboard in Betrieb nehmen und erwarten derzeit die neuen Digitalen Schwarzen Bretter, die uns die Kommunikation im Haus wesentlich erleichtern werden.

Die Umgestaltungen im Eingangsbereich dauern noch an, nachdem die bereits montierten Fahrradständer wegen Montageproblemen zunächst wieder abgebaut werden mussten. Aber ein Teil der einengenden Betoneinfassungen konnte inzwischen beseitigt werden, die Außenbeleuchtung ist erneuert und die Arbeiten zur optischen Erneuerung des Umspannhäuschens unter der GG-Sporthalle werden demnächst beginnen.

Eine Fülle von Berichtenswertem versammelt dieser Info-Brief, und hätte doch noch von so vielem ausführlicher zu erzählen: vom Mittelstufenprojekt „Metamorphosen“ der 9. Klassen am Ende des letzten Schuljahres, vom Jahreskonzert „Programmmusik analog“ im Neckarforum oder von den Projekttagen „Zukunft“. Einen Eindruck möge ein Blick auf die entsprechenden Seiten unserer Homepage ermöglichen. Hier findet sich auch ein Terminkalender; wir sind bemüht, diesen so aktuell wie möglich zu halten. Für Auskünfte darüber hinaus steht unser Sekretariat gerne zur Verfügung.

Nun wünsche ich allen Leserinnen, Lesern und uns allen Tatkraft, guten Mut beim Tun und einen gelingenden Weg durch das neue Schuljahr 2014/15.

Mit den besten Grüßen aus dem GG

Ihr/Euer

J. Scheffzek

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