Dezember 2016

Liebe Leserinnen und Leser,

 

derzeit absolvieren unsere fünften Klassen den Basiskurs Medienbildung, der im Rahmen der Bildungsreform neu eingeführt wurde. Wir erleben, dass sich dort die Kinder sehr interessiert mit den Lerninhalten dieses Kurses beschäftigen, die von dem unterrichtenden Lehrerteam im vergangenen Jahr entwickelt und erprobt wurden. Es freut uns, wenn dieses neue Element gut aufgenommen wird und erfolgreich wirkt.

 

Bildungsreform

In den beiden vergangenen Schuljahren war es eine große Herausforderung für die ganze Schule, sich den komplizierten Aufgaben der Bildungsreform zu stellen, die vielen Facetten und Dimensionen mit zu denken, welche die zu treffenden Entscheidungen hatten, und dabei immer auch das Ganze im Blick zu haben. Es galt, die neue Kontingentstundentafel unter Einbeziehung der Poolstunden unter den neuen Vorgaben so zu gestalten, dass die Identität („Seele“) und das Profil unseres Gymnasiums in Esslingen klar erkennbar bleiben. Hier ging es insbesondere um den Erhalt der „frühen Mehrsprachigkeit“, des „musisch-künstlerischen Schwerpunkts“ in der Mittelstufe und der bilingualen Wahlklassen ab Klasse 7. Es ging um die konzeptionelle Entwicklung des bereits genannten 35-stündigen Basiskurses Medienbildung in Klasse 5 und um die Auseinandersetzung mit den neuen Fächern BNT (Biologie, Naturwissenschaft, Technik) und Wirtschafts- und Berufsorientierung (bei gleichzeitiger Abschaffung des Fächerverbundes GWG [Geographie, Wirtschaft, Gemeinschaftskunde]); und es ging um die Setzung der vermehrt einstündigen Fächer in Entsprechung zu den Vorgaben des neuen Bildungsplanes. Im Umfeld der Landtagswahl im März 2016 ging es dann um die Einplanung der Vertiefungsstunden Klasse 10 und des Faches Informatik in Klasse 7. Wie sich das Fach Informatik weiter entwickeln wird und was konkret aus dem geplanten Fach MPI oder IMP wird, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht ganz klar. In einer ersten Phase wurden die neuen Bildungspläne erprobt und überarbeitet. Die Fortbildungen sind auf den verschiedenen Ebenen planmäßig angelaufen (eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Fortbildungsmanagement zum Bildungsplan von 2004; die Fortbildungen dazu waren im Jahr 2012 noch nicht abgeschlossen!), und sie werden auch in den nächsten Jahren Zeit erfordern. Die qualifizierte Fortbildung der Lehrerinnen und Lehrer ist ein wesentlicher Faktor für das Gelingen der Reformen. Wie bedeutend dies für das Gelingen eines Reformprojekts ist, kann man im vergleichenden Rückblick am unbefriedigenden Fortbildungskonzept bei der Bildungsreform 2004 ablesen.

Das alles war und bleibt für die nächsten Jahre ein Großprojekt auf allen Ebenen unserer Arbeit; und es ist nur zu begrüßen, wenn die neue Ministerin Frau Dr. Susanne Eisenmann ihre Amtszeit als eine Konsolidierungsperiode versteht. In einem Interview sagte sie neulich: „Mir ist es wichtig, dass sich nach einer Zeit vieler Veränderungen und Reformen nun Ruhe und Verlässlichkeit in der baden-württembergischen Schullandschaft einstellen. Wir wollen behutsam nachsteuern, wo es nötig ist, aber keine Strukturdebatten mehr führen. Stattdessen wollen wir uns darauf konzentrieren, die Unterrichtsqualität für alle Schularten zu sichern und zu verbessern.“

Wie gesagt: die genannten Reformen waren und sind auf allen Ebenen ein Großprojekt, eine große Operation, die der Organismus Schule nicht in kurzatmigen Zeitabständen verträgt. Das alles muss sich jetzt zunächst einmal in der Praxis bewähren. Und dafür braucht es Zeit.

 

Innere Schulentwicklung

Waren die beiden letzten Jahre vorwiegend von der Aufgabe bestimmt, unter den Vorgaben aus Stuttgart strukturelle Problemlösungen zu finden, die im Rahmen der Esslinger Schullandschaft für unser Gymnasium passen und es weiterbringen, so haben wir in diesem Schuljahr wieder einen etwas freieren Blick für inhaltliche pädagogische Fragen, die uns im konkreten Schulalltag täglich beschäftigen. Deshalb hat sich ein Arbeitskreis zum Thema GFS gebildet, der nach mehr als zehnjähriger Erfahrung dieses methodische Element einer gründlichen Qualitätsprüfung unterzieht und neu konzipieren wird. Als zweites Entwicklungsfeld hat sich im Zuge des gesamten Schulentwicklungsprozess der Stadt Esslingen folgende Aufgabenstellung für das GG ergeben: Die Konzeption der offenen Ganztagesschule an den Gymnasien soll vom GG in einem Pilotprojekt für alle Esslinger Gymnasien, d.h. in einem übertragbaren Konzept mit Modellcharakter, weiterentwickelt werden. Äußerliche Ausgangspunkte für diese Entwicklung sind der Gemeinderatsbeschluss vom 17.10.2016, unser Antrag aus dem Jahr 2014 auf Umbau der Hausmeisterwohnung und die Absicht der Landesregierung, den Ausbau der Ganztagesangebote im Land engagiert voranzutreiben. Die vorgesehene Pilotfunktion gibt uns die Möglichkeit, das Konzept der offenen Ganztagesschule am Gymnasium in optimaler Qualität zu durchdenken. Die Fragestellung lautet: Was braucht es, um Ganztagesschule am Gymnasium attraktiv und nach einem guten Qualitätsstandard zu gestalten? Dass in diesem Zusammenhang Raumgestaltung und personelle Ausstattung zwei zentrale Entwicklungsfelder sind, leuchtet ein. Dafür wird es auch externe fachliche Expertise brauchen.

 

Baustellen

Seit Beginn des Schuljahres ist das Schulgelände eine Baustelle. Ziehen normalerweise zu Schuljahresbeginn die Bautrupps nach getaner Arbeit vom Schulgelände ab, kam es bei uns diesmal anders: Zu Schuljahresbeginn begannen die Arbeiten am Dach des Altbaus. Eine Generalsanierung des maroden Daches war nicht mehr länger aufzuschieben, und sie wird uns bis ins Frühjahr beschäftigen. Dass im Zuge dieser Arbeiten endlich auch die Rückfassade unseres Altbaus neu gestrichen wird (exakt zehn Jahre nach der Sanierung der anderen drei Gebäudeseiten), stimmt uns froh und dankbar. Es wäre schwer vermittelbar gewesen, die Gelegenheit des aufgebauten Gerüsts nicht auch für diesen Zweck der Gebäudeerhaltung zu nutzen. Gleichzeitig trat der Neubau auf dem Nachbargrundstück in seine Endphase; um das neu entstehende Gebäude an die Leitungen anzuschließen, musste der gesamte Lohwasen aufgegraben werden. Dies ist inzwischen erledigt, und rückblickend lässt sich sagen, dass das nachbarschaftliche Nebeneinander von Schulbetrieb und Baustelle trotz mancher Reibungen und Behinderungen (z.B. im Mensabereich) recht gut gelungen ist. Im Frühjahr soll der Bau fertig sein, dann werden abschließend der gesamte Lohwasen und der Eingangsbereich des Schulgeländes neu gestaltet: eine motivierende Perspektive! Da die Baustelle noch nicht abgeschlossen ist, sei auch an dieser Stelle noch einmal mit Nachdruck an Sicherheitsprobleme erinnert, die durch das eigene Verhalten entstehen und vermieden werden können: Im gesamten Baustellenbereich ist erhöhte Vorsicht gefordert. Die vorgesehenen Leitsysteme und Wegführungen sind unbedingt einzuhalten, um jede Gefährdung für sich und für andere auszuschließen.

 

Kontinuität und Wandel

Eine weitere „Baustelle“ ist nach wie vor der Generationenwechsel, den seit einigen Jahren bereits alle Lehrerkollegien im Land gestalten. Einen solchen Umbruch hat es zuletzt in den 70er-/80er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts gegeben. Mit den vielen Lehrerinnen und Lehrern, die in den letzten Jahren das Ruhestandalter erreicht haben, verlässt ein hohes Maß an Erfahrung die Schulen. Jede Entwicklung braucht aber auch personelle Kontinuität und Neuerungen. Kontinuität ist gewährleistet durch die Rückkehr von Frau Egner (Mu, D), Herrn Fink (Mu), Frau Haisch (F, Sport), Frau Spieth (D, L), Frau Zimmer (F, G, Sport).

Frau Egner hat in der Nachfolge von Herrn Grötzinger die Leitung des großen Chors übernommen. Die Neuerungen begegnen uns mit Frau Hohenadl (E,G), die seit September 2016 das Lehrerkollegium verstärkt; sie begegnen uns weiterhin mit Frau Jung (D, E, Bio), Frau Letzel (E, Sport), Frau May (D, F), Herrn Miltenberger (M, Ph), Herrn Schierle (Gr, L, M) und Frau Schuler (E, G), die mit eigenen Lehraufträgen ihre Ausbildung fortführen, sowie mit den Praktikantinnen und Praktikanten, die erste praktische Erfahrungen „an der Basis“ sammeln.

Auch an der Spitze des Elternbeirats gab es einen markanten Wechsel. Nach vielen Jahren im GG-Elternbeirat als einfaches Mitglied und dann als 2. Vorsitzende im Gesamtelternbeirat Esslingen, und nach sechs Jahren als 1. Vorsitzende des GG-Elternbeirats gibt Frau Christiane Biber diese Aufgabe, dieses Ehrenamt ab, für das sie selber eine Ehre und ein Glücksfall ist und war. Frau Biber hat sich um die res publica der Schulgemeinschaft verdient gemacht. Sie hat über die gesamte Zeit Ihrer Kinder am GG – und nicht erst als Elternbeirätin am Gymnasium – mit Wachsamkeit, Kreativität und Engagement an allem, was Schule wesentlich ausmacht, teilgenommen. Dabei hatte sie in allen Gremien und Arbeitskreisen immer das Ganze im Blick. Selbstverständlich hat sie die Interessen ihrer Klasseneltern und im kommunalen Rahmen die des GG vertreten, aber sie hat dabei immer auf die gesamte Schule und auf die Gesamtschullandschaft geschaut und gefragt: „Was ist gut für Kinder und Jugendliche in Esslingen? Was brauchen Eltern, um sich einbringen zu können? Was brauchen Lehrerinnen und Lehrer, um vertrauensvoll mit Eltern und Schülern arbeiten zu können?“ Frau Biber hat vorgelebt, dass man sich für seine eigenen Kinder am besten engagiert, wenn man sich für andere engagiert – vom Wirkungsgrad in der Sache her betrachtet und auch was die Vorbildwirkung auf die Kinder selber betrifft. Das war und ist vorbildlich und hat wesentlich zu den guten Entwicklungen am GG beigetragen. Dafür gilt Frau Biber der Dank der gesamten Schulgemeinschaft.

Zu ihrer Nachfolgerin wurde in der Elternbeiratssitzung am 21.10.2016 Frau Daniela Binder gewählt. Sie bildet zusammen mit Frau Susanne Schwarz und Frau Anne Schoeller das neue Team an der Spitze der Elternvertretung.

Der Schülerzeitung FILIUS ist es mit den letzten beiden Ausgaben gelungen, sich hervorragend bei ihrem Publikum zu platzieren. Das Niveau der Auseinandersetzung mit Fragen der Zeit, die ansprechende Vielfalt und Breite des inhaltlichen Programms sowie das Layout sind beeindruckend. Die letzte Auflage war sofort vergriffen und musste nachgedruckt werden. Ein Kompliment daher an das Redaktionsteam und weiterhin viel Erfolg!

 

Informationen

Der Terminkalender dieses Schuljahres beinhaltet wichtige und zentrale Termine, soweit sie bei Erscheinen dieses GG-Infos bekannt waren. Wir halten ihn so aktuell wie möglich. Bei Unstimmigkeiten wenden Sie sich bitte gerne an unser Sekretariat.

Beurlaubungen

Aus gegebenem Anlass sei die Regelung bei Beurlaubungen noch einmal in Erinnerung gerufen: Die Schulbesuchsverordnung regelt dies wie folgt:

Eine Beurlaubung vom Besuch der Schule ist lediglich in besonders begründeten Ausnahmefällen (1) und nur auf rechtzeitigen schriftlichen Antrag (2) möglich. Ein solcher rechtzeitig gestellter Antrag muss also eine Begründung im Sinne der Schulbesuchsverordnung (www.landesrecht-bw.de) enthalten – sonst ist er nicht genehmigungsfähig. Zuständig für die Entscheidung über Beurlaubung ist bis zu zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Unterrichtstagen in der Regel der Klassenlehrer, in den übrigen Fällen der Schulleiter. In Ergänzung dazu gilt: Beurlaubungen für Brückentage oder im Anschluss an Ferienzeiträume (vor oder nach Ferien) sind nur über die Schulleitung möglich. Daraus ergibt sich, dass unter Berücksichtigung der Schulpflicht und der Schulbesuchsverordnung im Interesse eines geordneten Schulbetriebs und unter Gesichtspunkten der Fairness von solchen Beurlaubungsanträgen nur sehr begrenzt, stets rechtzeitig und nur unter ganz besonderen Bedingungen ein verantwortlicher Gebrauch gemacht werden kann.

Kooperationsleitfaden

Hier findet sich der von den Gremien verabschiedete und daher gültige Kooperationsleitfaden. Um Beachtung wird gebeten.

Smartphones und ähnliche Geräte

Aufgrund der Tatsache, dass Schülerinnen und Schüler mittlerweile regelmäßig teilweise kostspielige elektronische Kommunikationsgeräte beim Schulbesuch mit sich führen, weist das Regierungspräsidium Stuttgart ausdrücklich auf Folgendes hin:

„Führen Schülerinnen und Schüler elektronische Geräte und sonstige Wertgegenstände beim Schulbesuch mit sich, die für den Schulbesuch oder den Unterricht nicht erforderlich sind, erfolgt dies grundsätzlich auf eigene Haftung. Die Schule, Lehrkräfte oder das Land übernehmen für die Beschädigung oder den Verlust solcher Gegenstände grundsätzlich keine Haftung.“

In Ergänzung hierzu trifft die von den Gremien einstimmig verabschiedete Schulordnung des GG folgende Regelung: „Die vielfältigen technischen Möglichkeiten machen es erforderlich, dass ein ausreichender Schutz der Persönlichkeitsrechte garantiert wird. Außerdem liegen die Schwerpunkte des schulischen Lebens auf einer konzentrierten Unterrichtsarbeit und dem kommunikativen Miteinander. Deshalb müssen elektronische Geräte von Schülern auf dem gesamten Schulgelände ausgeschaltet sein. Sie sind so mitzuführen, dass sie nicht sichtbar sind (das gilt auch für die Kopfhörer). Die einzige Ausnahme von dieser Regel ist das Musikhören über Kopfhörer auf dem Schulhof und in den Schüleraufenthaltsräumen in der Mittagspause und in Hohlstunden. Dringende Anrufe können im Sekretariat oder mit Genehmigung eines Lehrers ausnahmsweise auch über das Handy getätigt werden.“ Diese Regelungen werden allen nachdrücklich ans Herz gelegt.

 

In diesem Herbst fanden bereits zwei Ehemaligentreffen statt. Wir danken dem Abiturjahrgang 1966 (50-jähriges Abitur!) sehr für die großzügige Spende von 2000 €, die uns die Anschaffung von weiteren Visualizern (Dokumentenkameras) ermöglicht hat.

Inzwischen sind wir u.a. nach den Elternabenden und den ersten Gremiensitzungen, nach den Schullandheimaufenthalten der 8er, nach dem Hochschultag der Kursstufe und nach den Veranstaltungen des LesART-Festivals in der Adventszeit angekommen. Die Klassenfeste der 5er haben bereits stattgefunden, die Weihnachtszeit und der Jahreswechsel kündigen sich an.

Das Leitbildprojekt zum Thema Wertschätzung ist gut angelaufen und vermittelt über das ansprechende und auf praktisches Erleben ausgerichtete Programm vertiefte Erfahrungen und Einsichten. Ein besonderer Dank gilt dafür dem Planungsteam und den Organisatoren um Herrn Reinhard.

Die Adventszeit und die Zeit des Weihnachtsmarktes ist ein willkommener Anlass, zur Mitgliedschaft im Verein der Freunde des Georgii-Gymnasiums einzuladen („mit 15 € im Jahr sind Sie dabei!“) – zum Besten für Ihre Kinder.

Wer noch kein aktuelles Jahrbuch erworben hat: die Ruhe der Weihnachtspause ist eine gute Gelegenheit, sich auf Spurensuche zu begeben und sich durch dieses farbige Buch hindurch zu schmökern (für 7 € ist es im Sekretariat zu erwerben).

Auch freuen wir uns immer über jeden, dem es möglich ist und der Lust auf ein interessantes und heiteres, vor allen Dingen aber wertvolles Mitwirken in einem Kochteam hat, in irgendeiner Form in der Mensa mitzumachen. Auch wer einzelne Stunden übernehmen kann, ist herzlich willkommen.Vielleicht können Sie es im neuen Jahr ermöglichen.

 

Mit diesen Zeilen wünsche ich eine schöne Advents- und Weihnachtszeit und – gerade angesichts der Aufgaben, die von uns allen ein positives und konstruktives Engagement in Gesellschaft und Politik fordern – einen guten Wechsel in das neue Jahr 2017.

Mit den besten Grüßen aus dem GG

Ihr/Euer

Joachim Scheffzek

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