Prof. von Schnakenburg gab dabei einen Einblick in die Erfahrungen mit der Pandemie und ihren Auswirkungen insbesondere auf Kinder und Jugendliche: Und so erfuhren die Zuhörer vieles, was doch Anlass zu einer gewissen Beruhigung gibt, so etwa, dass Kinder und Jugendliche sich dem Kinder- und Jugendarzt zufolge zwar infizieren, aber eben sehr selten schwer erkranken. Gleichzeitig zeige sich die Wirksamkeit der AHA-L-Maßnahmen unter anderem darin, dass andere Krankheiten wie Influenza deutlich seltener aufträten.
Großen Raum nahm natürlich auch die Frage ein, welches Infektionsrisiko die Schule für Kinder und Jugendliche darstellt, wobei Prof. Schnakenburg aufzeigte, dass Ausbrüche an Schulen nur einen geringen Anteil an den Ausbrüchen in Deutschland insgesamt ausmachten, wobei aber das relative Risiko für die Lehrkräfte deutlich höher sei als für die Schüler*innen. In diesem Zusammenhang ging der Kinder- und Jugendmediziner auch auf die Aussagekraft von Schnelltests und die Bedeutung des Impfens für das Ende der Pandemie ein.
Bedenklich stimmten Schnakenburgs Ausführungen zu den psychischen Belastungen für Kinder und Jugendliche durch die Pandemie, denn diese litten sehr unter den Kontaktbeschränkungen sowie den Schulschließungen. Die Bedeutung von Präsenzunterricht für die psychische Gesundheit könne nicht überbetont werden. Angesichts all der Einschränkungen, so der Mediziner, sei es wichtig, die freie Zeit für möglichst viel Bewegung zu nutzen, da der gesundheitsfördernde Effekt auch bei psychischen Erkrankungen wissenschaftlich belegt sei.
Immer wieder und insbesondere auch am Ende verwies Professor Schnakenburg darauf, dass seine Darlegungen die eines Mediziners seien und Entscheidungen politisch getroffen werden müssten. Dabei äußerte er seinen Wunsch, dass die Entscheidungsträger wissenschaftliche Stellungnahmen ernst nähmen und bei ihren Beschlüssen berücksichtigten.
Im Anschluss an den Vortrag ergab sich für die Zuhörer schließlich die Möglichkeit, zahlreiche Fragen zu stellen, die das Thema noch weiter vertieften.
Als die Veranstaltung nach rund 90 Minuten zu ihrem Ende kam, ließ sich dann feststellen, dass der virtuelle Raum noch immer proppenvoll war. Und am Ende stand die Erkenntnis, ganz viel dazugelernt zu haben und dennoch noch so wenig zu wissen, weshalb man auch noch viel länger aufmerksam zugehört hätte, sodass der virtuelle Applaus auch reichlich ausfiel.
So war das GG-Forum 2021 eines, das den Nerv der Zeit und der Zuhörer traf. Ein großes Dankeschön gebührt Herrn Prof. Schnakenburg für die Ausführungen und dem Elternbeirat des GG für die Organisation dieses – erstmals digitalen – GG-Forums!