Wählen (fast) wie die Erwachsenen: Die Juniorwahl zur Bundestagswahl 2021

24.09.2021  (K.M.)  –  Politische Bildung ganz handlungsorientiert gab es in diesen Tagen am Georgii-Gymnasium bei der Juniorwahl zur Bundestagswahl 2021. Bei der Landtwagswahl 2021 in Baden-Württemberg war die Juniorwahl noch an der Finanzierung gescheitert, anlässlich der Bundestagswahl konnten nun aber wieder mehr als 4.500 Schulen in ganz Deutschland - darunter auch das GG - an dem Projekt teilnehmen, dessen Ziel darin besteht, "das Interesse der Jugendlichen für Politik [zu] wecken und Freude an politischer Beteiligung [zu] vermitteln" (https://www.juniorwahl.de/konzept.html).

Wie bei der richtigen Bundestagswahl hatten alle wahlberechtigten Schülerinnen und Schüler (am GG die Klassenstufe 10 sowie die Kursstufen) im Vorfeld Wahlbenachrichtigungen erhalten, um sich am Wahltag auch im richtigen Raum einfinden zu können. Wahlhelfer aus den entsprechenden Klassen und Kursen hatten ein Wählerverzeichnis erstellt und auf dieser Grundlage dann die Benachrichtigungen verschickt (bzw. verteilt). Im Wahllokal selbst lief dann auch alles ab wie bei der richtigen Wahl: Wahlbenachrichtigung und Personal- bzw. Schülerausweis vorzeigen, den Wahlzettel (angepasst an den Wahlkreis Esslingen und damit mit den passenden Direktkandidaten) erhalten und in der Wahlkabine ausfüllen, anschließend in die Urne einwerfen. Nach Schließung des Wahllokals fand sich am Freitagnachmittag der Wahlvorstand zusammen, um die Wahlbeteiligung zu ermitteln und die Stimmen auszuzählen.Im Vorfeld hatten die Schülerinnen und Schüler im Gemeinschaftskunde-Unterricht die notwendigen Informationen über das Wahlsystem bei der Bundestagswahl erhalten und sich mit Erst- und Zweitstimme, Überhang- und Ausgleichsmandaten beschäftigt, um für den Wahlakt gerüstet zu sein.

Während die Zehntklässlerin Nehir berichtete, es sei doch ein besonderes Erlebnis gewesen, einmal "richtig", also in einer Wahlkabine, zu wählen, meinte Charlotte nach dem Wahlakt, sie habe es sich "spektakulärer" vorgestellt. Nicht nur bei ihr war die Enttäuschung darüber zu verspüren, dass sie eben doch nur bei der Juniorwahl hatte wählen dürfen und nicht bei der eigentlichen Bundestagswahl. Denn, so der Tenor der Schülerinnen und Schüler, damit hätten sie ja gar keine Möglichkeit, ihre Interessen in Form der Stimmabgabe und der Beeinflussung des Wahlergebnisses zu artikulieren. In solchen Äußerungen manifestiert sich wieder einmal, wie hoch das politische Interesse vieler Jugendlicher doch ist.

Klar ist indes, dass die Parteien das Ergebnis der Juniorwahl durchaus im Blick haben werden, weil es sich bei den "Junioren" von heute schließlich um die Wählerinnen und Wähler von morgen handelt. Denn: Die nächste Bundestagswahl kommt bestimmt, spätestens in vier Jahren. Und dann dürfen alle, die dieses Mal nur bei der Juniorwahl mitmachen durften, auch am Wahlsonntag ihre Stimme abgeben. Das war für den Moment freilich nur ein schwacher Trost.

Mit Spannung erwarten nun alle das Wahlergebnis, das ab Sonntagabend unter https://www.juniorwahl.de/juniorwahl-btw-2021.html abrufbar ist.