Noctuanien: Schule als Staat 2024 am GG

Nach mehr als eineinhalb Jahren Vorbereitungszeit war es Mitte Juli 2024 endlich so weit: Das ansonsten offene Tor zum Georgii-Gymnasium war schwer gesichert, hier fanden Personenkontrollen statt und der Zutritt erforderte den Kauf eines Visums: Das Georgii-Gymnasium war zu Noctuanien, geworden, einem eigenen Staat, Esslingen und alle anderen umliegenden Städte zum Ausland.

In den Monaten zuvor hatten Schülerinnen und Schüler unterstützt von Lehrkräften in zahlreichen Arbeitskreisen und in unzähligen Stunden, teilweise in wahren Kraftakten, die notwendigen Vorbereitungen getroffen, um das Mammutprojekt zu einem Erfolg werden zu lassen. Zeitpläne wurden ent- und wieder verworfen, Ideen gestrickt und wieder aufgelöst, eine Verfassung erarbeitet und per Volksabstimmung bestätigt, zahlreiche Wettbewerbe (zu Staatsnamen, Flagge, Wappen, Hymne...) initiiert, ein Parlament und ein Staatspräsident gewählt, Gesetze verabschiedet; alles - darin waren sich die Verantwortlichen einig - sollte möglichst basisdemokratisch ablaufen.

Nicht nur ein Mal waren sich alle einig: Das machen wir nie wieder!

Und dann kam der Juli und bei aller Nervosität stellte sich langsam doch ein wenig Vorfreude ein.

Nach der (freiwilligen) Abdankung von Schulleiter Herrn Basler und der (friedlichen) Machtübergabe an den Präsidenten Noctuaniens Felix musste der Staat zunächst einmal im wahrsten Sinne des Wortes aufgebaut werden: Die neu gegründeten Betriebe richteten sich ebenso ein wie die einzelnen Ämter, das zentrale Warenlager wurde gut gefüllt und die Embleme des neuen Staates aufgehängt.

An den folgenden drei (Schul-)Tagen nahm das Leben in Noctuanien seinen Lauf, wurde gearbeitet und geshoppt, gegessen und getrunken, im Parlament debattiert und im Gerichtssaal verhandelt - wie in jedem anderen Staat eben auch. Zahlreiche Besucher strömten aus dem "Ausland" nach Noctuanien, um sich einen Eindruck zu verschaffen, bevor schlussendlich eben alles (auch die Uhrzeit) wieder zurückgedreht wurde und Felix Herrn Basler wieder die Insignien der Macht (die Eule) zurückgab.

Zurück blieben viele spannende, schöne, witzige, lehrreiche, herausfordernde Erlebnisse und Momente, Erleichterung und viel Wehmut darüber, dass nun alles vorbei war. Und am Ende das Gefühl: Das müssen wir unbedingt wiederholen...