Leitbild

Acht Schuljahre verbringt man regulär auf dem Gymnasium auf seinem Weg zum Abitur. Unterwegs zu diesem Ziel braucht man immer wieder Werte und Ideale, an denen man sich orientieren kann. Diese wurden hier gemeinsam von Schülern, Eltern und Lehrern niedergeschrieben, um sie sodann zu leben.

Das Georgii-Gymnasium fordert und fördert Werthaltungen, die vom Einzelnen mitgebracht oder neu gelernt werden.

Die Bereitschaft zur Teilnahme über den Unterricht hinaus ist Ausdruck einer lebendigen Schule. Sie äußert sich zum Beispiel in der Mitgestaltung oder im Besuch von Veranstaltungen wie Lesungen, Präsentationen, Konzerten, sportlichen Wettkämpfen. Freundliches Grüßen und ein höflicher Umgangston sind einfache, das Klima aufhellende Schritte, um Respekt voreinander zu bekunden. Ohne gegenseitiges Vertrauen kann eine Erziehungs- und Lerngemeinschaft nicht glücken. Um Vertrauen zu fördern, sind Gesprächsbereitschaft und Vertrauensschutz notwendig. Verlässlichkeit fängt beim Achten der Regeln der Schulordnung wie Pünktlichkeit und Einhaltung von Absprachen an und hört bei der alltäglichen Fürsorge für Schüler und Mitschüler noch nicht auf. Verantwortlichkeit für den achtsamen Umgang im Miteinander gehört ebenso zum Selbstverständnis des Georgii-Gymnasiums wie der pflegliche Umgang mit Büchern, Mobiliar, Räumen und anderen Sachwerten. Gymnasiale Bildung erleben wir als sinnvolles Lernen, wenn wir die natürliche Neugierde als Triebfeder aller Erkenntnis bewahren. So kann zum Beispiel in Fächern wie NWT (Naturwissenschaft und Technik) oder BNT (Biologie, Naturphänomene und Technik) entdeckendes Lernen geübt werden. Leistungsbereitschaft ist keine altmodische, sondern eine zukunftsweisende Eigenschaft. Sie ist gefragt und wird nicht abgewertet. Für den mündigen Menschen sind Kritik- und Urteilsfähigkeit unverzichtbar. Provokative Anstöße von Lehrerseite, häufiges Hinterfragen von Schlagworten und die Einübung verbaler Auseinandersetzungen sind Mittel zur Stärkung dieser Fähigkeiten.

Das Georgii-Gymnasium fordert und fördert die nachhaltige Erschließung von Wissen.

Dafür ist selbstständiges und eigenverantwortliches Lernen unverzichtbar, wie es bereits ab der fünften Klasse im Kurs "Lernen lernen" und im gezielten Methodentraining stattfindet. Umfassende Allgemeinbildung erhalten die Schüler durch die Vermittlung von Basis- und Orientierungswissen in den vielfältigen Unterrichtsfächern. Der Unterricht, insbesondere in den Fächern Latein und Griechisch, den Muttersprachen der abendländischen Wissenschaft und Zivilisation, legt die Quellen unserer heutigen modernen Lebenswelt frei, macht sie bewusst und bietet so den Schlüssel zu einem umfassenden Verstehen unserer eigenen kulturellen Identität. Vertiefte Fachkenntnisse werden erreicht unter anderem durch die Unterstützung leistungsfördernder Wettbewerbe und Seminare (Debating, Sprachenwettbewerbe, "Humanismus heute", "Känguru"). Durch den kritischen Umgang mit Film und Fernsehen sowie in der systematischen Benutzung des Internets erwerben die Schüler und Schülerinnen multimediale Kompetenzen. Umwelterziehung beinhaltet neben der theoretischen Aufarbeitung in den verschiedenen Unterrichtsfächern das tägliche Bemühen ums Energiesparen in den Klassenräumen, die Teilnahme am "Projekt 21" oder dem "Fifty-Fity-Projekt". Im Hinblick auf die Berufsorientierung absolvieren die Schüler und Schülerinnen der Klasse zehn das BOGY-Berufspraktikum und stellen Eltern ihre Berufsfelder am "Berufsorientierungstag" vor.

Das Georgii-Gymnasium fordert und fördert die musisch-ästhetische Entfaltung und Bewegungserfahrungen.

Schöpferisches Tun hat seinen Platz nicht nur in den Fächern Musik und Bildende Kunst, sondern auch in den so genannten Lernfächern. Außerhalb des Unterrichts wird es regelmäßig in Schulchor, Orchester, Theater-AG sowie beim kreativen Schreiben ausgeübt. In der Gestaltung des Klassenzimmers, des Schulhauses und auch des Schulgeländes finden Kreativität und Phantasie eine natürliche Bühne. Künstlerisch-praktisches Schaffen befördert nachhaltiges Lernen. Differenzierte Wahrnehmung gilt zunächst dem unmittelbar alltäglichen Lebensraum, aber in gesteigerter Form auch den verschiedenen Künsten. In einer von elektronischen Medien immer stärker dominierten Welt droht sie langsam zu verkümmern. Deshalb muss sie gezielt gefördert und eingeübt werden, etwa durch bewusste Sinnesschulung. Sie dient der kritischen Urteilsbildung. Bewegungserfahrungen können im Unterricht sowie außerhalb des Unterrichts – unter Anleitung von qualifizierten Schülern wie Lehrern – in verschiedenen Sport-AGs gemacht werden.

Das Georgii-Gymnasium fordert und fördert die soziale Erprobung im Lebensraum Schule.

In vertrauensvollem Umgang zwischen Lehrern und Schülern werden Klassensprecher, SMV und Verbindungslehrer besonders unterstützt. Der Klassenlehrer führt im Laufe eines Schuljahres mit jedem Schüler und jeder Schülerin seiner Klasse ein persönliches Gespräch. Zur Integration neuer Schüler werden die künftigen Fünftklässler schon vor Schulbeginn in die Schule eingeführt, übernehmen Schüler und Schülerinnen ab der zehnten Klasse Patenschaften für die Unterstufe und werden neue Schüler und Gastschüler nicht alleine gelassen. Da Fehler als Chance zum Lernen begriffen werden, hat keine Form von Entmutigung und Kränkung Platz. Das besondere Engagement von Schülern und Schülerinnen wie beispielsweise die Mitarbeit an der Schülerzeitung "Filius" oder in der SMV findet Wertschätzung und Unterstützung von Seiten der Lehrerschaft. Auch werden Projekte wie die Arbeitsgruppe "Leitbild" und "Ganztagesangebot" paritätisch aus Vertretern und Vertreterinnen der Eltern-, der Schüler- und der Lehrerschaft zusammengesetzt; so können Schüler und Schülerinnen an wichtigen Entscheidungen mitwirken und mitentscheiden. Die Kooperation zwischen Lehrer, Eltern und Schülern zeigt sich außerhalb des Unterrichts etwa in der Organisation der Mensa oder in der tatkräftigen Unterstützung der Gestaltung von Schulräumen, aber auch bei thematischen Elternabenden oder Pädagogischen Tagen. Das Georgii-Gymnasium arbeitet an der Entwicklung einer Rückmeldekultur von Seiten aller am Schulleben Beteiligten; SMV-Umfragen und ein Kummerkasten stehen am Anfang der Entwicklung, ebenso wie die Einübung von konstruktivem Feedback. Der Schüleraustausch mit England, Frankreich und der Schweiz, Studienfahrten und die Aufnahme ausländischer Gastschüler bis zu einem Jahr ermöglichen die Begegnung mit anderen Mentalitäten und Lebensweisen.

Das Georgii-Gymnasium fordert und fördert Werthaltungen, die das gemeinschaftliche und gesellschaftliche Leben tragen.

Toleranz bildet eine der Grundlagen auch des schulischen Lebens; dies bedeutet, dass intolerantes Verhalten jeglicher Art keinen Platz finden darf. Fairness ist nicht nur die Basis eines jeden Sportspiels, sondern sie muss grundlegende Haltung im Unterricht sein. So hat beispielsweise jeder Schüler ein Recht auf Lernen in angemessener Arbeitsatmosphäre. Obwohl Toleranz und Fairness den Weg zu Gewaltfreiheit ebnen, bleiben Konflikte. Es ist deshalb wichtig, auf Stimmungsveränderungen vor allem in Richtung Mobbing zu achten und frühzeitig einzugreifen. Streitschlichter sollen helfen, Konflikte in der Unterstufe im eigenen Kreis zu lösen. Zivilcourage ist ein wichtiger Gegenpol zu Mitläufertum und Wegschauen. Schon wer im Klassenzimmer aus guten Gründen gegen die Mehrheitsmeinung auftritt, zeigt diesen Mut. Personen aus Literatur, Geschichte und Gegenwart können als Vorbild dienen. Eine suchtmittelfreie Schule zielt nicht nur auf den Verzicht von legalen und illegalen Drogen, sondern erfordert auch klare Regelungen für den Fall des Missbrauchs sowie eine wiederholte Aufklärung über ihre Wirkungen. Mit unterschiedlichen Projekten ist das Thema Suchtprävention im Schulalltag verankert. Wer sich ungerecht behandelt fühlt, verliert die Motivation, wird aggressiv oder zieht sich aus dem Gemeinschaftsleben zurück. Deshalb ist Gerechtigkeit eine wichtige Basis für Zufriedenheit. Transparente Entscheidungen von Lehrern sind ein wesentlicher Schritt dazu. Durch Veranstaltungen zu politisch-historischen Themen wie beispielsweise "Reporter ohne Grenzen" oder "Zeitzeugen berichten" werden Schülerinnen und Schüler zu kritischer Offenheit gegenüber politischen und kulturellen Entwicklungen ermutigt.

„Einen jungen Menschen zu unterrichten heißt nicht, einen Eimer zu füllen, sondern ein Feuer anzuzünden.“ (Aristoteles)

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