Demokratiebildung

Das GG als "Lernort für Demokratie"

„Lernort für Demokratie“ beschreibt eigentlich „nur“ die Mitgliedschaft im Netzwerk der Jugendstiftung Baden-Württemberg, das diesen Titel trägt. Letztlich bedeutet es aber eben doch eine ganze Menge mehr: Es ist Ausdruck davon, dass Demokratieförderung am Georgii-Gymnasium einen hohen Stellenwert hat und unsere Schule ein lebendiger, echter „Lernort“ für Demokratie ist und als solcher weiterentwickelt werden soll.

Demokratie ist die einzige Herrschaftsform, in der der Wille der Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger sich in politischen Entscheidungen niederschlägt und in welcher der Schutz der Freiheitsrechte von allen oberste Maxime ist. Demokratie lebt folglich von Partizipation und braucht engagierte Demokratinnen und Demokraten.

Schule kommt dabei eine zentrale Rolle zu; sie kann ein wirklicher „Lernort“ sein, an dem Demokratiebildung nicht nur im Rahmen des Unterrichts in den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern (v.a. Gemeinschaftskunde und Geschichte) erfolgt, sondern am Georgii-Gymnasium durch weitere Bausteine ergänzt wird:

Medienkompetenz

Die Fähigkeit, sich in der zunehmend unübersichtlichen medialen Welt zurechtzufinden, Fakten von Meinungen, sowie Wahrheiten von Unwahrheiten zu unterscheiden, ist unabdingbare Voraussetzung für eine konstruktive Partizipation. Am Georgii-Gymnasium gibt es deshalb verschiedene Angebote zur Stärkung der Medienkompetenz (z.B. „Internet aber sicher“ in Klasse 5, Workshop zu Fake News in der Mittelstufe).

Mehrheitsprinzip – Vielfalt – Toleranz

Demokratie verlangt den Bürgerinnen und Bürgern aber ab, Mehrheitsentscheidungen auch dann zu akzeptieren, wenn sie den eigenen Interessen zuwiderlaufen. Sie erschöpft sich indes nicht im Mehrheitsprinzip: Über diesem stehen letzten Endes nämlich die Garantie der Grundrechte sowie der Schutz von Minderheiten, was Toleranz gegenüber und Akzeptanz von Andersartigkeit voraussetzt. Über die Mitgliedschaft im Netzwerk „Lernort für Demokratie“ können sich Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe zum „Vielfaltcoach“ ausbilden lassen und danach selbstständig Einheiten mit Klassen aus der Unterstufe durchführen. Begegnungen mit Menschen mit einer anderen Kultur und Sozialisation (beispielsweise im Rahmen des Formats "Meet a Jew") fördern ebenso die Akzeptanz von Vielfalt in unserer Gesellschaft und sind ein Baustein zur Extremismusprävention. Um grundsätzlich eine konstruktive Diskussionskultur anzubahnen, führen wir in der Mittelstufe einen Workshop „Meinung mit Respekt!“ durch.

Begegnungen und außerschulische Lernorte

Politisch engagierte Menschen und Institutionen können eine Vorbildfunktion für Jugendliche übernehmen. Deshalb ist es uns ein Anliegen, diese Kontakte herzustellen und Politiker (bspw. Bundestags-/ Landtagsabgeordnete) aus der Stadt und Region ans Georgii-Gymnasium einzuladen und unsere Schülerinnen und Schüle mit ihnen ins Gespräch zu bringen. Solche Veranstaltungen bieten auch interessante Einblicke in politische Positionen anderer Menschen, regen zur Diskussion und ggf. der Korrektur der eigenen Meinung an. Auch die Studienfahrt nach Berlin in der Kursstufe oder ein Lerngang ins Rathaus bieten interessante Einblicke in die Funktionsweise des politischen Systems der BRD oder der Kommune.

Der Besuch historischer Lernorte und eine lebendige Erinnerungskultur können erfahrbar machen, wohin autoritäre Herrschaften führen können. Deshalb unternehmen unsere zehnten Klassen bspw. eine Exkursion ins ehemalige Konzentrationslager Dachau und Schülergruppen beteiligen sich alljährlich am 27. Januar an der kommunalen Veranstaltung am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.

Beteiligung

Die Simulation einer realen Wahl, wie beispielsweise in Form des Projekts „Juniorwahl“, kann ebenfalls einen Beitrag zur Demokratiebildung leisten. Dabei erfahren die Schülerinnen und Schüler, wie eine Wahl an sich abläuft und was es für ein Gefühl ist, wenn die eigene Stimme das Wahlergebnis beeinflusst. Überdies werden sie auch dazu ermutigt, sich im Vorfeld der Wahl aktiv mit den Wahlprogrammen auseinanderzusetzen und in dem Zuge die eigenen Interessen zu reflektieren.

Demokratie in Form der Mitgestaltung der eigenen Schule manifestiert sich in der Mitarbeit in der SMV oder der Initiierung von (politischen) Projekten. So wurde etwa auf eine Initiative aus der Schülerschaft ein System der Mülltrennung in den Klassenzimmern etabliert oder auch über die Mitgliedschaft im Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ abgestimmt. Auch das Projekt „Schule als Staat“, dessen Durchführung im Schuljahr 2023/24 erfolgen wird, wird federführend von Schülerinnen und Schülern (mit Unterstützung der Lehrkräfte) vorbereitet und das GG schon im Vorfeld zum „Lernort für Demokratie“.

Kontakt

Ansprechpartner für demokratiebildende Projekte: