Ehemaliger Geschichtslehrer des GG erhält Landespreis für Heimatforschung 2017

01.12.2017  (J. S.)  –  Am 23. November 2017 nahm Ernst Kühnle aus der Hand von Ulrich Steinbach, Ministerialdirektor im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, den diesjährigen Landespreis für Heimatforschung entgegen. „Die Historie Baden-Württembergs zu erforschen, macht den Begriff Heimat konkret, füllt ihn mit Leben und hält die Geschichte des Südwestens für alle kommenden Generationen präsent“, sagte Ulrich Steinbach bei der Preisverleihung im Karlsruher Rathaus am Marktplatz.

Mit dem Preis werden Kühnles Arbeiten zum Tagebuch der Esslinger Schülerin Marta Goldschmidt ausgezeichnet. Auf das Tagebuch war Kühnle bei umfangreichen und vielfach verschlungenen Recherchen im Zusammenhang mit einem Esslinger Stolpersteinprojekt im Jahr 2013 gestoßen. Die 16-jährige Marta Goldschmidt war bis September 1935 eine erfolgreiche Schülerin des Esslinger Gymnasiums, des heutigen Georgii-Gymnasiums. Am 16.09.1935 war Marta unter der unheilvollen Wirkung der Nürnberger Rassegesetze abrupt von der Schule ausgeschlossen worden. Bald darauf folgten Abschied von Esslingen und Auswanderung nach Brasilien. Seit November 2013 erinnern „Hier lernte“-Stolpersteine des Kölner Künstlers Gunter Demnig an Marta und ihren Bruder Leopold auf dem Schulhof des Georgii-Gymnasiums. Kühnle hat das damalige Stolpersteinprojekt mit Schülerinnen und Schülern durchgeführt, er hat das Tagebuch ausfindig gemacht, es ediert und kommentiert. Seine Arbeit ist 2015 unter dem Titel „Das Esslinger Tagebuch der jüdischen Schülerin Marta Goldschmidt (1935/36)“ in den Esslinger Studien erschienen.