Den Abend haben wir in den Familien verbracht, haben zusammen gegessen und oftmals etwas gespielt oder ferngesehen. Das war eigentlich immer sehr interessant, denn es waren teilweise dieselben TV-Formate, nur etwas anders gestaltet.
Freitagabends sind ein paar von uns mit unseren Austauschschülern in die Brasserie 21 und 3ième. Dort sind sie jede Woche; man trinkt etwas, spielt Karten, Pingpong und tanzt.
Am Wochenende haben wir verschiedene Dinge unternommen; viele waren an der „Creux du vent“ (Felsenabgrund in den Alpen, es hatte -10°C), in Bern oder auf Aussichtspunkten: Von diesen konnte man gut die Berge und die drei Seen betrachten.
Am Samstagabend haben sich viele von uns bei einem französischen Austauschschüler getroffen um verschiedene Dinge wie Pingpong, Billard und Karaoke zu spielen. Doch vor allem haben wir klassisches Raclette gegessen. In Deutschland essen wir es ja oft mit sehr vielen verschiedenen Zutaten zusammen in der Pfanne überbacken, doch klassischerweise lässt man den Käse in der Pfanne schmelzen und gibt ihn dann über Kartoffeln und evtl. noch Gewürzgurken.
Am Montag haben wir uns dann näher mit einer Spezialität der Schweiz beschäftigt, der Schokolade. Bei „Choco Emotion“ hatten wir zuerst die Möglichkeit, viel über die Suchard-Schokolade zu erfahren. Der Kakao dafür kommt heute größtenteils aus Ghana und Indonesien. Suchard war ursprünglich auch im Besitz der Milka Schokolade, heute wird hier nur noch Kuvertüre hergestellt, die dann auf dem Schokoladenmarkt an Großhändler weiterverkauft und verarbeitet werden kann. Anschließend hatten wir noch die Ehre, unsere eigene Suchard-Schokolade zu kreieren.
Sehr gut gefallen hat mir auch der Ausflug am Dienstag. Ca. 45 Minuten von Neuchâtel entfernt liegt Lausanne, ebenfalls eine Stadt am See. Jedoch ist dieser größer und nicht der See von Neuchâtel, sondern am Lac Leman. Dort haben wir das „Musée olympique“ besichtigt und die Kathedrale angesehen. Später hatten wir noch Freizeit, viele haben am See oder in der Stadt gepicknickt.
Mein persönliches Highlight war jedoch am Montagabend. Ich bin spontan mit meiner Austauschschülerin am See entlang gewandert, bis zu der Stelle, wo der kleine Fluss in den See fließt. Wir waren sicherlich 2,5 h unterwegs, doch der See mit den schneeweißen Bergen im Hintergrund war einfach jedes Mal atemberaubend.
Mit der Sprache bin ich sehr gut zurechtgekommen. Ich habe letztes Jahr schon einen Austausch mit einer Schülerin aus Périgueux gemacht. Ich habe bemerkt, dass ich große Fortschritte gemacht habe; sprachlich verstehe ich mehr, doch vor allem kann ich spontaner reagieren und mich schneller und angemessener ausdrücken.
Insgesamt fand ich die Reise sehr schön. Der gesamte Austausch war ein tolles Erlebnis, ich habe neue Freunde aus unserer Schule sowie in Neuchâtel gefunden und es gab eigentlich keine schlechten Momente. Dieser Austausch war eine tolle Erfahrung!
(Lydia B., Klasse 10)