Endlich wieder: Konzert der Musikensembles des GG am 7. Juli 2022

11.07.2022  (C.S.; Fotos: D.Ö.)  –  Ob es denn wieder einen roten Faden im Programm gebe, wollte ich irgendwann vor dem Schulkonzert von den Musiklehrern wissen. Nein, eigentlich nicht, war die Antwort, man wolle nur endlich mal wieder die volle Freude an der Musik genießen… Das mit der Freude ist am Abend des Schulkonzerts voll und ganz erfüllt worden: sichtbar bei den aktiven Musikerinnen und Musikern auf der Bühne, am Applaus hörbar beim Publikum. Und der rote Faden? Der fehlte keineswegs!

Schulleiter Herr Basler blickte bei seiner Begrüßung auf ein voll besetztes Gemeindehaus am Blarerplatz. Seine Worte standen ganz im Zeichen der Dankbarkeit, dass das traditionelle Sommerkonzert nach zwei Jahren Zwangspause endlich wieder stattfinden konnte. Er würdigte die gemeinsamen Anstrengungen von Chor, Band, Orchester und den Musiklehrerinnen und -lehrern, die es unter widrigsten Bedingungen geschafft hatten, die Ensembles selbst auf die digitale Distanz im Fernunterricht zusammenzuhalten und dabei auch noch mit einfallsreichen und aufwendigen Projekten gemeinsames Musizieren zu ermöglichen. So gelang es am Konzertabend, 187 Aktive von Klasse 5 bis Kursstufe 2 auf die Bühne zu bringen – mehr als ein Viertel aller Schülerinnen und Schüler des GG!

Mit vollem Klang und hochkonzentriert eröffnete das Unterstufenorchester mit seinem Dirigenten Frieder Kögel das Programm. Mit der Ouvertüre Un poco espaňol und dem abwechslungsreich und stimmig vorgetragenen Heigh-Ho-Medley zeigten unsere jüngsten Instrumentalisten, wie sie nicht nur Noten abspielen, sondern schon ein differenziertes Klangbild zwischen getragen und schwungvoll gestalten können. Selbst anspruchsvolle Arpeggien fügten sich geschmeidig ein: Da kommt jetzt schon Vorfreude auf das nächste Konzert auf!

Dem danach auftretenden Unterstufenchor war das Lampenfieber anzumerken. Aber das gehört ja dazu, und mit den ersten Tönen der fröhlich gestimmten Liedern verflog alle Aufregung und machte in der kleinen, aber feinen Truppe unter der Leitung von Katrin Steinke einer sauberen Intonation und deutlichen Textverständlichkeit Platz. Vom Chor selbst gezeichnete und aquarellierte Comiccollagen boten den Hintergrund zu Meine Biber haben Fieber und Ich schenk dir einen Regenbogen. Ganz lebendig wurde es bei  Wir malen an die Wände durch die gestische Untermalung.

Weiter ging es mit der Band, die bei der Titelmusik aus Fluch der Karibik vielleicht noch etwas behutsam wirkte. Umso mehr groovte bei den sechs Bandmitgliedern und ihrem Lehrer Stephan Fink der rhythmisch akzentuierte und improvisierte (!) Blues in GG. Das faszinierte Publikum vergaß sogar, nach den Soli zu applaudieren!

Nach ihrem eigenen Auftritt begleitete die Band den Großen Chor, der unter Leitung von Isabel Egner die Titelmusik von Beauty and the Beast erklingen ließ. Ausgewogen, feinfühlig und präzise auch bei schwierigen Intervallen und Einsätzen füllten die Stimmen ganz selbstverständlich den Saal. Für die beiden weiteren Titel aus Disney-Musicals, You’ll be in my Heart aus Tarzan und A whole new World aus Aladdin, bereicherte noch der Chor der Klassen 7 den Großen Chor in schöner, ausgewogener Mehrstimmigkeit. Ein großes Kompliment geht an die Gesangssolistinnen und  -solisten Karlotta, Sophie, Valerie, Greta, Jonathan und Bogdan.

Als letztes Ensemble trat das Große Orchester auf. Zu Beginn dirigierte Frieder Kögel ein emotional berührendes Wechselspiel aus Solo- und Tutti-Partien in Guilmants Ouvertüre (op. 84)

Einen Höhepunkt des Abends bildete zweifellos Elgars melancholisches, von viel Schmerz, aber auch von Schönheit erzählendes Cellokonzert in e-Moll. Kammermusikalisch begleitet sorgte Solistin Helena (K2) mit ihrem tief beeindruckenden Vortrag für aufgewühlte und bewegende Atmosphäre.

In ein Auf und Ab der Gefühle – von energisch-drängend über heiter-ausgelassen bis sanft  und versöhnlich – tauchte zum Ende des Konzerts Bizets Arlésienne-Suite die Zuhörenden. Die Solotrompete von Valentin (K1) harmonierte sensibel mit dem reichen Orchesterklang,

Dass unser klassisches Orchester auch ganz anders kann, bewies es zum Abschluss: Mit Blue Suede Shoes war Rock’n’Roll angesagt.

Und so haben alle Ensembles mitgewirkt an jenem roten Faden. Wir hatten schon die Sorge, dass er in der Zeit, in der gemeinsames Musizieren nicht möglich war, zerfasern würde oder gar zerreißen. Aber ihr habt ihn nicht verloren, den Faden, ihr habt ihn wieder zusammengesponnen, habt ihn weitergeführt und eure roten Chor-Shirts daraus gestrickt. Ihr habt mit dem roten Faden eures Zusammenspiels das Publikum gefesselt. Ihr habt aus dem roten Faden kurzzeitig eine (mitreißende!) rote Linie gemacht, als Frieder Kögel den „Rausschmeißer“ Blue Suede Shoes erklärte. Bitte nehmt den Faden auch im neuen Schuljahr wieder auf und bindet damit neue Musikbegeisterte an euch, ja?

Danke an euch Sängerinnen und Sänger, Instrumentalistinnen und Instrumentalisten, an euch Solistinnen und Solisten, mitwirkende Ehemalige und Eltern, auch an diejenigen, die mitgeübt haben und dann krankheitsbedingt nicht dabei sein konnten, an euch von der Technik und euch von der Fachschaft Musik: Ihr habt euren roten Faden zum Geschenkband um einen wunderschönen Abend gemacht!

Volle Konzentration...
... bei allen Musizierenden im Kleinen Orchester.
Gesangsfreude im kleinen Chor...
... bei den Solisten...
... und überhaupt allen im Großen Chor.