Ein Georgiianer auf Forschungsexpedition zum Nordkap

21.06.2023  (N.H.)  –  Vom 12.-24.05.2023 durfte ich, Nathanael aus der Kursstufe 1, über die Schule an einer Master MINT Forschungsexpedition des Instituts für Jugendmanagement Heidelberg zum Nordkap teilnehmen, dem nördlichsten Festlandspunkt Europas.

Diese 12-tägige Expedition findet schon seit 2011 statt und bringt Jungforscher durch die Nadelwälder Finnlands, das seenreiche Südschweden und die karge Landschaft Norwegens. Neben etlichen Nationalparks erkundeten wir auch skandinavische Städte wie Stockholm, Helsinki, Turku, Rovaniemi und Kopenhagen. Die Forschungsarbeiten beinhalteten die Beobachtung der Veränderung von Flora, Fauna und Klima auf dem Weg in Richtung Norden sowie Mensch, Kultur und Sprache der verschiedenen Länder und Regionen.

Die Forschungsexpedition begann am Freitag den 12.05.2023 in Heidelberg, wo sich alle Teilnehmer aus ganz Deutschland und anderen Teilen der Welt einfanden, um gemeinsam die Forschungsarbeit vorzubereiten. Noch am selben Abend startete die Busfahrt über Nacht in Richtung Norden. Die erste Etappe umfasste 950 km Fahrstrecke von Heidelberg nach Helsingborg (Schweden) mit zwei Fährfahrten (Puttgarden-Rödby und Helsingör-Helsingborg) sowie einer Stadtführung in Koppenhagen. Auf der Fahrt und an den Stopps wurde direkt angefangen zu forschen, Proben zu nehmen oder Menschen zu befragen. Im Bus wurden die gesammelten Ergebnisse analysiert und verarbeitet. Über die Nacht waren wir im Hotel untergebracht und am nächsten Tag führte unsere Reise durch den Store Mosse Nationalpark bis nach Gränna, der weltberühmten Zuckerstangenstadt. Unsere 600 Tageskilometer endeten dann am Hotel in Bromma nördlich von Stockholm, wo dem Expeditionsteam die ersten Ergebnisse aus den Forschungsgruppen vorgestellt wurden.

In den nächsten Tagen fuhren wir über Uppsala und Umea an zahlreichen Buchten, Seen, Brücken und Dörfern vorbei nach Rovaniemi (Finnland). Hier überquerten wir den Polarkreis und besuchten den Weihnachtsmann im sogenannten „Santa Claus Village“. So weit nördlich wurde es nachts nun auch nicht mehr richtig dunkel und die Temperaturen sanken. Auf der Strecke von Rovaniemi nach Alta (Norwegen) konnten wir zugefrorene Seen, atemberaubende Schluchten und tosende Wasserfälle bestaunen und erforschen. In Alta angekommen erlebten wir, wie in Norwegen der Nationalfeiertag gefeiert wird. Am darauffolgenden Tag und nach bisherigen 3455 km Fahrt erreichten wir das Nordkap. Bei 5 °C und ordentlich Wind verbrachten wir mehrere Stunden, um das Museum anzuschauen, Fotos zu machen und die Aussicht zu genießen. Die Nacht waren wir dann ein letztes Mal in Norwegen in Honningsvag auf der Nordkap-Halbinsel untergebracht.

In Richtung Süden ging es auf unserer Expedition am Porsangerfjord entlang und schließlich wieder weg vom offenen Wasser ins Inland. Dort sah man im Vergleich immer mehr Sträucher und Bäume, welche am Nordkap aufgrund klimatischer Bedingungen nicht wachsen können. Das letzte Mal die Mitternachtssonne genießen konnten wir dann in Saariselkä (Finnland). Nach einer kurzen Nacht im Hotel ging es früh los, um die 750 Tageskilometer nach Vuorela zurückzulegen. Während der Stopps an Seen oder kleinen Dörfern konnte die Forschungsarbeit weitergeführt, Gewässerproben genommen sowie Menschen über die Kultur oder ihr Leben befragt werden. Die Tage wurden für uns wieder kürzer und nach einer Stadtführung in Helsinki konnten wir einen wunderschönen Sonnenuntergang auf der Fähre genießen. Diese brachte uns über Nacht nach Stockholm, wo wir ebenfalls eine Stadtführung erhielten. Abends im Hotel wurden dann die letzten Forschungsarbeiten fertiggestellt und wir konnten den letzten richtigen Abend mit dem gesamten Forschungsteam ausklingen lassen.

Am nächsten Morgen begann dann die letzte Etappe, die uns vom Hotel in Vaxjö an einer Elchfarm vorbei bis hin zum Fähranleger nach Trelleborg führte. Die Fährüberfahrt dauerte acht Stunden, welche alle Teilnehmer nutzten, um gemeinsam Zeit zu verbringen, denn dies waren die letzten gemeinsamen Stunden. Das gesamte Team ist in dieser Zeit so gut zusammengewachsen und die Freundschaften, die sich gebildet haben werden noch lange bestehen, die Gemeinschaft und gemeinsamen Erlebnisse für immer positiv in Erinnerung bleiben. Ab dem Fährhafen Travemünde (Deutschland), an dem wir um kurz nach Mitternacht ankamen, stiegen die ersten Teilnehmer aus, denn das Forschungsteam bestand aus Menschen aus ganz Deutschland und nicht jeder fuhr, so wie ich, bis nach Heidelberg. Mit dieser letzten Nacht endete die Forschungsexpedition Nordkap 2023 morgens in Heidelberg.

An dieser Stelle möchte ich mich bei der Schulleitung sowie Frau Märkl und Herrn Landfried bedanken, die es mir ermöglicht haben, diese tolle Chance zu ergreifen. Zudem gilt ein besonderer Dank meinen Sponsoren, die mich bei der Finanzierung dieses Traums unterstützt haben:

Ehmann – Hagenauer Hof KG
Anwalts- und Notarkanzlei Stumpp
Malerwerkstätte Hübsch & Vogt
Rain-Apotheke Berkheim
Dr. med. dent. Birgit und Dr. med. dent. Wolfgang Zimprich Fachärzte für Kieferorthopädie
Karl Bocklet GmbH
Dietrich Gartentechnik + Fahrräder
sowie Familie Schmidt, Familie Wetzel, Familie Haug und Familie Mauz

Ausführliche Tagesberichte

Ausblick am Nordkap
Am Nordkap
Landschaft in Norwegen
Porsangerfjord