Verabschiedung von Schulleiter Joachim Scheffzek

24.07.2019  (D.Ö./ K.M.)  –  In dieser Woche wurde unser Schulleiter Herr Scheffzek in den Ruhestand verabschiedet. Zunächst fand am Dienstag die offizielle Verabschiedung in der Aula des Georgii-Gymnasiuns statt, einen Tag später verabschiedete sich die Schulgemeinschaft mit einer im Geheimen vorbereiteten Abschiedsfeier im Schulhof von Herrn Scheffzek.

"Angenehm sind die getanen Arbeiten" (Original lat.: "Iucundi acti labores."). Dieses Zitat des römischen Philosophen und Politikers Cicero wurde bei der offiziellen Verabschiedung von mehreren Rednern bedient und es beschreibt das wunderbare Gefühl, welches sich am Ende eins langen Tages nach getaner Arbeit einstellt. So ähnlich könnte es sich auch anfühlen, wenn man nach 34 Jahren in den Ruhestand versetzt wird. Ob das wirklich so ist, kann Herr Scheffzek natürlich nur selbst beantworten.

Frau Rugart vom Regierungspräsidium übernahm den ganz offiziellen Teil und überreichte Herrn Scheffzek die entsprechende Urkunde. Dabei beschrieb sie seinen beruflichen Werdegang, das Studium an der Universität in Freiburg, seine Tätigkeit an den Universitäten Freiburg und Bamberg, die Arbeit als Personalratsvorsitzender und schließlich die Schulleitung seit 2002. Frau Rugart betonte besonders das freundliche, respektvolle, bescheidene, dem Gegenüber offen zugewandte Wesen von Herrn Scheffzek, das ihr bei diversen Begegnungen aufgefallen sei.

Es folgten auf der Rednerliste Herr Oberbürgermeister Zieger, Herr Steinle als Personalratsvorsitzender, Alexa B. für die SMV, Herr Leihenseder als designierter geschäftsführender Schulleiter, Frau Binder für die Elternschaft und Herr Rücker für den Verein der Expennäler mit diversen Grußworten, bevor schließlich Herr Scheffzek selbst das Wort ergriff. Alle Rednerinnen und Redner waren sich einig, dass Herr Scheffzek in seinem Metier einer der besten seines Faches war und ist. "Schulleiter sein kann man nicht lernen", erklärte Herr Rücker und Alexa Bescherer verglich die Arbeit des Schulleiters mit einer Mondlandung, rhetorisch geschickt verband sie die Reise eines Raumschiffes mit dem Weg einer Schulgemeinschaft durch das Schuljahr. Frau Binder berichtete von ihren ersten Erfahrungen, als der damals junge und coole, neue Lateinlehrer Joachim Scheffzek an die Schule kam. Alle seien ganz gespannt gewesen und hätten sich auf den Neuen gefreut, der die hohen Erwartungen voll und ganz erfüllen konnte. Herr Zieger und Herr Leihenseder lobten die jahrelange gute Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen und Herr Steinle versicherte den Anwesenden, dass im Jahre 2002 dem Georgii-Gymasium "nichts Besseres hätte passieren können!"

Frau Rugart wies noch darauf hin, dass normalerweise an solch einem Tag auch der Nachfolger und neue Schulleiter vorgestellt wird. Bis auf Weiteres übernimmt Herr Basler, der stellvertretende Schulleiter, die Amtsgeschäfte. Hierbei wird er vom Schulleitungsteam, bestehend aus Frau Hein, Herrn Schwarzer und Herrn Özbey, unterstützt.

Schließlich richtete Herr Scheffzek selbst das Wort an die geladenen Gäste. Gerührt und bewegt dankte er seiner Familie, die ihm immer den Rücken frei gehalten hat. Außerdem dankte er allen, die im Laufe der Jahre mehr oder weniger eng mit ihm zusammengearbeitet haben. Er sprach über seine Motivation, seine größte Freude, aber auch über Rückschläge und schwere Momente. Er dachte hierbei vor allem an die verstorbenen Herrn Hejl und Herrn Maier.

Große Freude konnte Herr Scheffzek besonders dann empfinden, wenn Dinge gelangen: eine gelungene Unterrichtsstunde, eine abgeschlossenes Projekt oder ein bewältigter Konflikt. Diese Freude ist ihm bis heute auf der Zielgeraden seiner beruflichen Laufbahn anzusehen und wie sehr Herr Scheffzek mit seiner Menschlichkeit, seiner Expertise und seinem unglaublichen Erfahrungsschatz fehlen wird, wird vermutlich erst im neuen Schuljahr deutlich werden.

Der Rest des Abends wurde bei Sekt und Häppchen im Schulhof verbracht, viele ehemalige und aktuelle Kolleginnen und Kollegen, sowie Schulleiterkollegen und Vertreter der Stadt nutzten die Gelegenheit sich persönlich von Herrn Scheffzek zu verabschieden und ihm für die Zukunft alles Gute zu wünschen. Parallel liefen bereits die Vorbereitungen für die Veranstaltung am Tag darauf. Herr Scheffzek wurde von der Schülerschaft und den Kolleginnen und Kollegen mit einem Fest im Schulhof überrascht. So konnten auch die Schülerinnen und Schüler von ihrem Schulleiter Abschied nehmen. Dabei kam es unter anderem zu einem von der Tanz-AG angeleiteten gemeinsamen Tanz und einem Spiel, bei dem die Schülerschaft sich zu einer JA-/NEIN-Frage positionieren und Herr Scheffzek im Voraus das Ergebnis schätzen musste. Schließlich wurde zunächst exemplarisch (im Herbst dann tatsächlich) ein Baum zu Ehren von Herrn Scheffzek auf dem Schulhof gepflanzt. Sichtlich bewegt erlebte Herr Scheffzek diesen Vormittag bevor er sich nochmals von allen von der Bühne aus verabschiedete und dann symbolträchtig von einigen Pensionären vom Hof begleitet wurde.

Vielen Dank, lieber Joachim Scheffzek, für 34 Jahre Herz und Verstand und vollen Einsatz für unser Georgii-Gymnasium!!! 

Zusammen mit Herrn Scheffzek gehen drei weitere Kollegen in den Ruhestand, die in den letzten Jahrzehnten die Schule maßgeblich geprägt haben. Dies sind Herr Steinle, Herr Rehm und Herr Jahraus. Außerdem verlassen Frau Hönig, Frau Ewald und Frau Sieber das Georgii-Gymnasium und nehmen Lehrtätigkeiten in Rottenburg, Reutlingen und Rottweil auf. Wir wünschen allen für die Zukunft alles Gute!

 

Die schulinterne Verabschiedung aus Schülersicht:

Applaus, Applaus für 17 Jahre Scheff

Nach der offiziellen Verabschiedung in den Ruhestand von Herrn Scheffzek, am Abend des 23. Juli in der Aula, fand eine Überraschungsveranstaltung am Tag darauf statt, bei der auch die Schüler dieses besondere Ereignis würdigen konnten.

Es ist kurz vor 10 Uhr. Die gesamte Schülerschaft des Georgii-Gymnasiums hat sich auf dem Schulhof versammelt, jeder Einzelne mit einem großen Blatt Papier in der Hand und einem individuell gestalteten Buchstaben darauf wartend. Einige stehen ordentlich in Reih und Glied, während andere von den Lehrern wieder eingeordnet werden müssen.

Endlich ist es soweit: „Herr Scheffzek ist da!“, ruft jemand und die Ersten erblicken den Direktor unseres Gymnasiums, der sich von Buchstabe zu Buchstabe hangelt und von der Schülerkette leiten lässt.
Nachdem der Schulleiter den Weg über den Hof hinter sich gebracht und den Spruch, der sich aus all den Buchstaben ergab, zur Kenntnis genommen hatte, durfte er auf einem Thron, bestehend aus einem roten Tuch mit entsprechender Erfrischung daneben, unter der Kastanie Platz nehmen, mit Blick zu einer kleinen Bühne, während sich sämtliche Schüler auf zahlreiche Bierbänke, die meisten davon zum Glück im Schatten, verteilten. Daraufhin wurden die Festivitäten von Herrn Özbey eröffnet.

Zuerst durfte die Tanz-AG gemeinsam mit Frau Ruff für Stimmung sorgen, indem sie zuerst ein paar Tanzschritte vorführte und sogleich alle dazu aufforderte, mitzumachen, was natürlich nicht ohne passende Musik möglich gewesen wäre.

Nach dem „Aufwärmen“, folgte ein Spiel, das unter dem Motto „Wie gut kennt Herr Scheffzek die Schule?“, verlief. Dazu wurden den Schülern Fragen gestellt, woraufhin sich diese als Antwort auf vorbereitete JA/NEIN Felder auf dem Boden stellen mussten. Bevor dies geschah, sollte der Direktor jedoch schätzen, wie viel Prozent der Schüler auf welcher Seite stehen würden.

Es war interessant zu sehen, ob er mit seinen Entscheidungen richtig lag, besonders bei Fragen, wie: „Hast du die Initialen G.G. Oder J.S.?“ oder „Würdest du gerne mal für einen Tag Schulleiter sein?“.
Nach einer kurzen Pause, in der man sich aufgrund des heißen Wetters erfrischen konnte, ging es weiter mit dem zweiten Teil des Überraschungsprogramms, welcher mit einer Bescherung begann.
Jede Klasse hatte ein eigenes Säckchen passend zu einem bestimmten Thema mit Geschenken befüllt, darunter: „Wenn Sie mal nicht schlafen können“, „Wenn Sie mal was wissen wollen“ oder auch „Wenn sie das Georgii mal vermissen“. Diese Säckchen wurde alle, wenn möglich, an einer langen Schnur aufgehängt, nachdem sie von den Klassensprechern überreicht worden waren.

Um ein extravagantes Zeichen der Erinnerung an unseren Schulleiter zu setzten, durfte dieser persönlich eine, bisher noch zierliche, Eiche pflanzen, welche auf den Schulhof gesetzt werden soll und vorübergehend in einem Tontopf gedeiht.

Anlässlich der sommerlichen Temperaturen gab es auch eine Überraschung für die Schüler: Ein Georgii-Eiswagen fuhr urplötzlich auf den Schulhof und die sogenannten Angestellten der „Kugelschmiede“ versorgten alle mit Eis.

Neben den Säckchen der Klassen und den Geschenken von Elternvertretern und Mensamüttern, bekam Herr Scheffzek noch ein weiteres, letztes Geschenk, welches wohl gleichzeitig das Herausragendste unter allen war: Sämtliche Buchstaben der Schülerkette zu Beginn des Festes, waren zu einem überdimensionalen Buch gebunden worden. Mit diesem kann der Schulleiter nicht nur immer wieder die bunten Kunstwerke bestaunen und den Spruch wiederholt durchgehen, sondern sich auch noch persönliche Abschiedsworte von jedem einzelnen Schüler, auf der Rückseite der Papierbögen durchlesen. Direkt im Anschluss an die feierliche Übergabe dieses einzigartigen Buches stimmte die gesamte Schule ein Lied („Applaus, Applaus“, mit einem etwas abgeänderten Text) an, um sich sowohl bei unserem Direktor zu bedanken als auch zu verabschieden.

Die Veranstaltung des Tages und somit auch der „Schultag“, fanden ihr Ende, als drei bereits in den vergangenen Jahren pensionierte Lehrer des Georgii-Gymnasiums Herrn Scheffzek zum Mittagessen entführten.

Die Verabschiedungsfeier unseres Schulleiters nach dessen 17-jähriger Amtszeit empfand ich als sehr gelungen, kreativ und genauso abwechslungsreich. Nicht nur für Herrn Scheffzek, sondern auch für die Schüler gab es einige Überraschungen, von denen im Voraus niemand etwas gewusst hatte.
Es war wirklich ein gelungenes Ereignis zum Schuljahresende hin und ich denke, dass wir alle Herrn Scheffzek das Beste für die Zukunft wünschen, ihn vermissen werden, aber gleichzeitig ebenso neugierig auf seinen Nachfolger sind.

(Ricarda B., Klasse 10)

 

Eine letzte Rede an die Schulgemeinschaft
Zahlreiche Gäste hatten sich zur offiziellen Verabschiedung in der Aula eingefunden
Frau Rugart versetzt Herrn Scheffzek offiziell in den Ruhestand...
... ehe dieser seine Laufbahn noch einmal Revue passieren lässt.
Alle Schüler hatten ein Plakat mit einem Buchstaben gestaltet,...
... welche zusammengesetzt einen Abschiedsgruß ergaben, den Herr Scheffzek abschritt.
Buntes Durcheinander beim JA-/ NEIN-Entscheidungsspiel
Die Klassen übergaben Säckchen mit Anregungen für alle Lebenslagen im Ruhestand
Schließlich erhielt Herr Scheffzek ein Buch, in dem die einzelnen Buchstaben des Abschiedsgrußes gebunden worden waren
Die GG-Kugelschmiede erfrischte alle bei heißen Temperaturen