Spracheninformation Latein

Seit der Einführung des Englischen in der Grundschule hat das Latein als gymnasiale Eingangsfremdsprache erneut einen völlig neuen Stellenwert gewonnen: nehmen die Kinder in der Grundschulzeit einen kommunikativen und eher spielerischen Zugang zur Fremdsprache, wächst nun das Bedürfnis nach begrifflicher Klärung und systematischem Durchdringen der sprachlichen Erscheinungen.

Diesen Bedürfnissen versuchen wir in altersgemäßer Form mit kreativen und interaktiven Methoden eines modernen Lateinunterrichts zu begegnen.

Mit unserem Lateinzug sprechen wir deshalb Eltern an, die ihre Kinder neben der modernen Basissprache Englisch die klassische Basissprache Latein erlernen lassen wollen.

Was spricht für diesen Zug?

  • Latein als klassische Kultursprache Europas bildet mit seinen musisch-ästhetischen, historisch-politischen und sprachreflektorischen Potenzialen in Verbindung mit dem Englischen, der lingua franca der Moderne, ein zukunftsweisendes Angebot.
  • Die lateinische Sprache ist ein anspruchsvolles und grundlegendes System mit nachvollziehbarer Ordnung. Der methodisch angeleitete Umgang mit diesem System fördert beim lernenden Kind Sicherheit, stabilisiert seine Persönlichkeit und stärkt sein Selbstbewusstsein. Die wachsende Fähigkeit zu systematischem und systematisierendem Denken und Arbeiten erleichtert es dem Lernenden in der Schulzeit und im späteren Leben, sich auf fremde Systeme einzulassen und eigene zu erschaffen. Es ist sinnvoll, die Anlage dieser stabilisierenden Ordnung mit dem Eintritt ins Gymnasium beginnen zu lassen, damit sie als Grundlage für alle weiteren gymnasialen Anforderungen dienen kann.
  • Als große Hilfe bezeichnen Schüler regelmäßig ihre lateinischen Vokabelkenntnisse für das Verstehen von Fremdwörtern, von Fachterminologien und für das Erlernen romanischer Sprachen. Für unsere Lateinschüler kommt in Klasse 8 das Französische, in Klasse 10 das Spanische in Betracht. Auch in Englischen Texten ist vielfach gut die Hälfte der Wörter lateinischen Ursprungs.
  • Mit dem begrifflichen Instrumentarium, das in altersgerechter Form über mehrere Lateinjahre erarbeitet wird, sind sprachreflektorische Kompetenzen verbunden, die für das Erlernen weiterer, auch außereuropäischer Sprachen die ideale Grundlage bilden.
  • Anders als bei modernen Fremdsprachen steht bei den klassischen Sprachen nicht die aktive Ausdrucksfähigkeit in der fremden Sprache im Vordergrund. Vielmehr gilt es, den gründlich erschlossenen und verstandenen fremdsprachlichen Text in ein sprachrichtiges Deutsch der passenden Stilebene zu übertragen. Zu den obersten Zielen des Lateinunterrichts gehört deshalb die Förderung der Ausdrucksfähigkeit im Deutschen.
  • Im Lateinunterricht setzen wir uns – auch in kreativer Form – mit den zentralen Figuren der antiken Mythologie und Geschichte auseinander, ohne deren Kenntnis uns weite Teile der abendländischen Literatur, bildenden Kunst und Musik verschlossen blieben.
  • Nur wer Latein in Klasse 5 wählt, hat später die Möglichkeit mit zwei klassischen und zwei modernen Fremdsprachen das Zertifikat „Europäisches Gymnasium“ zu erwerben.

Anforderungen

Eine eindeutige Grundschulempfehlung für das Gymnasium genügt. Allerdings sollten die Leistungen des Kindes nicht durch verstärkte außerschulische Fördermaßnahmen zustande gekommen sein.

Offene Wege

  • Auch beim Beginn mit Latein steht die spätere Wahl zwischen naturwissenschaftlichem und sprachlichem Zug offen.
  • Aufgrund der Englischkenntnisse wäre ggf. auch der Wechsel in einen anderen Bildungsgang möglich.
  • Der Erwerb des Zertifikats „Europäisches Gymnasium“ mit zwei klassischen und zwei modernen Fremdsprachen steht offen.
  • Wir halten engen Kontakt mit den Eltern, um auftauchende Fragen und eventuelle Probleme rechtzeitig zu besprechen und gemeinsam zu lösen.